Murtenseeüberquerung 29. Juli 2007
Meyriez - Môtier 3.2 km
Erlebnisbericht von Pamela Kaltenmark zur geglückten Murtenseeüberquerung
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Die Gedanken von 53 langen Minuten!
"Ich steige aus dem Wasser und verschütte vor lauter Zittern beinahe die Hälfte meiner Bouillon."
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2. August 2007 Die Gedanken von 53 langen Minuten!
Fünf Langestreckentrainings, vier davon im Neoprenanzug - das war meine Vorbereitung auf die 3 km durch den Murtensee am 29.07.2007.
08:15 Ankunft in Meyriez bei schönem Wetter und leichtem Westwind.
08:30 Anmeldung zum Start sowie Entgegennahme der schicken gelben Badekappe
09:30 Das Organisationskomitee beschliesst, die Seeüberquerung wegen zu viel Windes und zu hoher Wellen abzusagen.
Als Alternative dürfen wir Schwimmer einen Dreieckskurs vor Môtier
schwimmen.
10:00 Ankunft in Môtier.
Beim ersten Blick auf den See macht sich in mir ein beklemmendes Gefühl breit. Inzwischen hat es 4 Beaufort, d.h. ziemlich hohe Wellen mit Schaumkronen, das Wasser ist trüb und bräunlich-gelb gefärbt.
10:28 Ich hab mich doch dazu entschlossen, zu starten und wünsche Evelyne neben mir noch einen guten „Schwumm“.
10:30 Der Startschuss fällt und mit mir stürzen sich 220 Teilnehmer in die Fluten.
Während der nächsten 53 Munuten gehen mir viele Gedanken durch den Kopf:
. . . eigentlich solltest Du jetzt mal versuchen Crawl zu schwimmen.
. . . schluck, das mit dem Crawlschwimmen klappt nicht.
. . . irgendwie sind die alle viel schneller um mich herum.
. . . wo ist die Boje?
. . . eigentlich könnte ich doch jetzt mal Crawlschwimmen versuchen.
. . . na ja, mit den Wellen von hinten klappt das doch ganz gut.
. . . schwimm ich in die richtige Richtung?
. . . grmpf, jetzt hab ich endlich meinen Rhythmus gefunden und muss schon wieder unterbrechen.
. . . wie ein Seehund muss ich den Kopf in die Höhe strecken können.
. . . hmm, wenn ich Crawl schwimme, kann ich sogar ein paar Schwimmer überholen.
. . . wie viel Liter Wasser hab ich eigentlich inzwischen geschluckt?
. . . ich schwimme wie wild und komme nicht vom Fleck.
. . . blöde Wellen!
. . . ja, ja, genial, ich hab’s geschafft ! ! !
11:23 Ich steige aus dem Wasser und verschütte vor lauter Zittern beinahe die Hälfte meiner Bouillon. Nebenbei versuch’ ich noch freundlich in die Kamera von Sandra und Jürg zu lächeln.
Dieser Dreieckskurs war deutlich kürzer als die Seeüberquerung, aber wegen der Bedingungen wahrscheinlich doppelt so anstrengend. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Überquerung machen können und meine Vorbereitung darauf etwas besser ist. Danke Sandra und Jürg für die Unterstützung von Euch im Vorfeld und an dem Tag!
Bis zum nächsten Training
Grüsse Pamela |
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